Zuhälter-Ballade (Német)
MACHEATH.
In einer Zeit, die jetzt vergangen ist,
Lebten wir schon zusammen, sie und ich.
Die Zeit liegt fern wie hinter einem Rauch,
Ich schützte sie, und sie ernährte mich.
Es geht such anders, doch so geht es auch.
Und wenn ein Freier kam, kroch ich aus unserm Bett
Und drückte mich zu meinem Kirsch and war sehr nett.
Und wenn er blechte, sprach ich zu ihm: Herr,
Wenn Sie mat wieder wollen — bitte sehr.
So hielten wir’s urn gutes halbes Jahr
In dem Bordell, wo unser Haushalt war.
JENNY.
In jener Zeit, die jetzt vergangen ist,
War er mein Freund and ich ein junges Ding.
Und wenn kein Zaster war, hat er mich angehaucht,
Da hieß es gleich: Du, ich versetz dir deinen Ring.
Ein Ring, ganz gut, doch ohne geht es auch.
Da wurde ich aber tückisch, na ja, weißte:
Ich fragt’ ihn manchmal direkt, was er sich erdreiste,
Da hat er mir aber eins in’s Zahnfleisch gelangt,
Da bin ich manchmal direkt drauf erkrankt!
Das war so schön in diesem halben Jahr,
In dem Bordell, wo unser Haushalt war.
BEIDE.
In jener Zeit, die jetzt vergangen ist,
MACHEATH.
Die aber doch nicht ganz so trüb wie jetzt war.
JENNY.
Wenn man auch nur bei Tag zusammenlag.
MACHEATH.
Da sie ja, wie gesagt, nachts meist besetzt war!
(Nachts ist es üblich, doch geht’s auch bei Tag!)
JENNY.
War ich dann auch einmal hops von dir,
MACHEATH.
Da machten wir’s s dann so: Dann lag ich unter ihr,
JENNY.
Weil er das Kind nicht schon im Leib erdrücken wollte,
MACHEATH.
Das aber doch dann in die Binsen gehen sollte.
BEIDE.
Und dann war aus auch bald das halbe Jahr
In dem Bordell, wo unser Haushalt war.